Nach der erfolgreichen Bezirksbläserschulung im Januar 2020 war damals direkt sicher, dass es eine Wiederholung geben muss. Dankenswerterweise organisierte Ingrid Leykauf wieder eine Schulung, sodass sich ca. 60 Mitglieder der Posaunenchöre des Bezirks Hersbruck am 10.–12.02.23 im oberpfälzer Landkreis Amberg-Sulzbach im Kloster Ensdorf zum gemeinsamen Musizieren trafen.

Ein Großteil des Aufwands begann bereits im Voraus, da in der Information zur Fahrt ein „gepflegtes Instrument mit ausziehbaren Stimmzügen“ gefordert wurde, was aber natürlich jeder pflichtbewusste Bläser stets griffbereit hat.
Erster Treffpunkt für alle war die Zimmerverteilung im Foyer, wo die von Ingrid bestens zugeteilte Zimmer verteilt und die Schlüssel ausgegeben wurden. Das Abendbrot, pünktlich um 18:00 Uhr, fand im großen Speisesaal im Nebengebäude statt. Direkt im Anschluss startete die erste Probe des Plenums im Mehrzweckraum des Hauptgebäudes. Die Bezirkschorleiterin Christiane Polster begann mit dem altehrwürdigen Stück „Wachet auf, ruft uns die Stimme“ bzw. “Gloria sei dir gesungen“, welches als Mottolied des Wochenendes ausgewählt wurde. Darauf folgte noch „Look at the World“, bevor die Bezirkschorleiterin Katharina Polster in ebenso professioneller Weise das Stück „Sunshine“ dem großen Chor näherbrachte. In einer anderen Komposition spielten wir zum Abschluss das Mottolied und hörten die Andacht, welche der bei der letzten Sitzung neu gewählte Bezirksobmann Pfr. Martin Pöschl für jeden Tagesabschuss ausgearbeitet hatte. So ging es in der ersten Andacht über die erste Strophe des Liedes, in der der Autor Nicolei seine Gedanken über die Zukunft und das Bereitsein zum Ausdruck bringt. Nach dieser motivierenden Freitagsprobe bestand noch die Möglichkeit im Keller des Gebäudes ein paar Getränke zu sich zu nehmen, die von den meisten mit viel Freude angenommen wurde.
Der Samstag startete mit dem Frühstück um 08:15, bei dem Kaffee und Tee so reißenden Absatz fanden, dass mehrmals der Boden der Kaffeekanne zu sehen war. Das gemeinsame Blasen startete mit der Andacht zur zweiten Strophe des Mottolieds, in der der Autor über Mut und Hoffnung spricht. Den Probentag vormittags und nachmittags leitete die Landesposaunenwartin Kerstin Dikhoff in gekonnter und gewohnt souveräner Art und Weise. Beim Einblasen legte sie besonderen Wert auf die Atmung im Rhythmus „aus, aus, Nase, Mund“, also auf zwei Schläge auszuatmen und je einen Schlag durch die Nase und dann durch den Mund einzuatmen. Komplettiert wurde das Einblasen durch einige Übungen aus dem Einblasheft zu Swing und Bindungen in verschiedenen Tonarten. Auch wenn der Gesamtklang eines Posaunenchors „immer besser wird, je weiter man weg ist“, ist der Probenraum akustisch für die Gruppe aus ca. 60 Blechbläsern sehr gut geeignet.


Wir starteten mit einigen Stücken aus dem neusten Bläserheft 2022: „Come On!“, „Jolly up Your Life“ und „In Christ Alone“. Vor der wohlverdienten Mittagspause erklang der Choral „Lobe den Herren meine Seele“, bevor sich alle zum Mittagessen in den Speisesaal aufmachten; danach gab es nach der Pause noch Kaffee und Kuchen. Am Nachmittag probten wir im Plenum weitere Stücke aus dem 2022ger wie „A Walk in Summer“, „Zehntausend Gründe“ und „Hava nagila“. Auch das 2014ger Bläserheft kam zum Zug, u.a. mit der beliebten „Extrade“ mit dem Merkspruch „Panama, Panama, Kuba, da ist es schön“ sowie „Share my Yoke“, welches auch beim diesjährigen Kirchentag in Nürnberg bei der Serenade zu hören sein wird. Zum Abschluss der Nachmittagsprobe standen noch weitere Lieder aus dem 22ger Heft an: „Rondo barocco“, „Ballade“ und „Santo“. Vor dem Abendessen verabschiedeten wir uns von Kerstin, die uns in den zwei großen Probeneinheiten wieder viele Stücke musikalisch näherbrachte und etliche Tipps gab, die bläserische Qualität nochmals zu verbessern. Am Abend übernahmen wieder unsere beiden Bezirkschorleiterinnen die Führung und wir spielten verschiedenste Musikstücke von Chorälen bis hin zu sehr anspruchsvollen Werken, die in einem so großen Bezirkschor viel besser zu spielen sind als in vielen kleinen Posaunenchören. Dazu gab es ein Wunschkonzert, für das vorher entsprechend Liedwünsche geäußert werden konnten. Zur Andacht hörten wir von der dritten Strophe des Mottolieds, einer „himmlischen“ Strophe, die von den Harfenklängen handelt und auch als „Hoffnungslied“ bezeichnet werden kann. Zum Abschluss des langen und fordernden – aber auch sehr bereichernden – Probentags lud der Keller wieder zum gemeinsamen Beisammensein mit vielen interessanten Gesprächen zwischen den einzelnen Bläsern und Chören ein.

Der Sonntag begann damit, dass vor dem Gottesdienst noch Stühle und das benötigte Notenmaterial und natürlich alle Instrumente in die Klosterkirche geräumt werden mussten. Außerdem mussten die Zimmer schon so weit vorbereitet werden, dass sie vor dem Mittagessen bereits geräumt werden konnten. Daher fand das Frühstück entsprechend früh statt, nämlich ab 7:30 Uhr. In dem alten katholischen Gotteshaus von 1717 war es noch recht kalt und der Pfarrer in Richtung des Altars, wo sich normalerweise kein Besucher aufhält, aber nun der Bezirkschor saß, leider akustisch schwer verständlich. Umso eindrucksvoller ertönte aber der massive Klang dieses großen Posaunenchors; der Hall in dem großen Gebäude war ebenso majestätisch.
Nach der Messe wurde die Probe im Plenum fortgesetzt und noch einige Stücke der Wunschkonzert-Liste abgearbeitet, so „Best Memories“, „Rise and Shine“, „I have a dream“ und viele mehr.
Für ihr Engagement an diesem Wochenende sowie in der Vorbereitung erging der Dank des gesamten Posaunenbezirks der Organisatorin Ingrid Leykauf, den Bezirkschorleiterinnen Christiane und Katharina Polster sowie dem Bezirksobmann Pfr. Martin Pöschl. In der abschließenden Diskussion beim Mittagessen waren sich alle einig, dass dies wieder ein sehr inspirierendes und erfolgreiches Bläserwochenende war, das die Posaunenchorarbeit im Bezirk sehr positiv unterstützt und fördert. Nach dem Bananenquark als krönenden Abschluss traten alle ihre Rückfahrt in die Heimat an.