Vorstellung im Kirchenboten 2010

Vorstellung im Kirchenboten 2010

Der Posaunenchor war im Kirchenboten Nr. 327 Schwerpunktthema, hier der entsprechende Auszug:

Der Posaunenchor geleitet die Konfirmanden zum Festgottesdienst

Begleitung

Beim Thema Posaunenchor wird bei vielen wohl als erste Vorstellung ein Bild wie das rechtsseitige entstehen – ein Bild dem man die Überschrift „Begleitung“ geben könnte. Der Posaunenchor begleitet nicht nur den Gesang der Gemeinde beim Gottesdienst, sondern er ist ein wesentlicher Bestandteil, wenn es in der Gemeinde große Feste gibt, wie Konfirmationen oder Hochzeiten. Durch die fröhlichen, feierlichen Lieder werden die Festlichkeit des Tages unterstrichen und die Gefühle der Beteiligten angesprochen. In besonderem Maße ist dies auch bei den traurigen Ereignissen, den Beerdigungen der Fall. Jeder, der schon bei Beerdigungen in anderen Orten dabei war, weiß, wie wohltuend es ist, wenn die Musik uns bei diesem schweren Gang begleitet. Wir sind dankbar, dass dies in unserer Gemeinde möglich ist.

Großer Einsatz

Dazu kommen noch die „Ständele“ bei runden Geburtstagen oder Jubiläen, das Spielen im Krankenhaus oder auch einmal ein Volksmusikkonzert. Mit den Proben summiert sich das alles auf 120-130 Einsätze im Jahr, im Durchschnitt also jeden dritten Tag ein Einsatz. Dies ist möglich, weil das Thema Gemeinschaft im Posaunenchor groß geschrieben wird.

Geschichtliches

In diesem Jahr kann der Posaunenchor Ottensoos – Rüblanden schon auf eine 105-jährige Geschichte zurückblicken. Im Jahr 1905 gründeten sieben Bläser aus den beiden Orten Ottensoos und Rüblanden den Chor, der heute aus etwa 30 aktiven Mitgliedern besteht, wobei der Ortsteil Rüblanden überproportional vertreten ist. An dieser Stelle soll auch an einige Personen erinnert werden, die maßgeblichen Anteil daran hatten, dass der Chor dort steht, wo er heute ist. Hans Roth hatte den Chor 28 Jahre geleitet und er war es auch, der 1980 die ersten sechs Mädchen zu Bläserinnen ausbildete, nachdem diese Arbeit vorher eine reine Männerdomäne war. Nach ihm leitete Joachim Rahm den Chor für drei Jahre und es gelang ihm, neben der bisherigen herkömmlichen Kirchenmusik die moderne Kirchenmusik einzuführen und bekanntzumachen. In die Jahre der Leitung durch Annemarie Lehmeier uind Werner Wolf fällt auch die Zeit des Vikariats von Dr.Wolfgang Simon. Selbst ein passionierter Bläser, ebenso wie seine Frau Katja, erwies er sich als kreativer Ideengeber und dirigierte oft selbst den Chor. Auch bei der Ausgestaltung der 100-Jahrfeier war er maßgeblich mit beteiligt. Auf ihn gehen die Bläserfreizeiten in Vorra zurück und er ist dem Chor auch jetzt noch in Freundschaft verbunden.

Beim letzten Ottensooser Weihnachtsmarkt

Lob Gottes

Den Verantwortlichen ist es wichtig zu betonen, dass die Dienste des Posaunenchores grundsätzlich kostenlos sind. Auch bei Beerdigungen und Hochzeiten gibt es keine Gebühren, sondern allenfalls Spenden, für die der Chor z.B. neue Noten oder Instrumente anschafft. Bei den Einsätzen ist allen Beteiligten abzuspüren, dass der Leitsatz „Gott loben, das ist unser Amt“ das Fundament der Arbeit bildet.

Posaunenchorobmann Werner Wild im Interview

Zunächst einmal: Was sind eigentlich die Aufgaben eines Obmanns?
Gemeinsam mit dem Chorgremium, in dem alle 4 Stimmen vertreten sind, erstelle ich die Jahresplanung. Ansonsten habe ich die Aufgabe alles zu organisieren, z.B. nachzufragen, ob ein Geburtstagskind ein Ständchen wünscht und einen Termin zu vereinbaren.

Seit wann spielen Sie im Posaunenchor?
Seit über 50 Jahren, genauer gesagt seit 1958.

Wie sind Sie dazu gekommen?
Ich bin aus Altensittenbach. Wir waren einige junge Leute, die einen Posaunenchor gründen wollten, übrigens weil wir den Ottensooser Chor erlebt hatten. Wir machten eine Haussammlung, um uns erste Instrumente zu kaufen. Durch meine Heirat wechselte ich dann 1964 zum hiesigen Posaunenchor.

Was gefällt Ihnen beim Posaunenspielen am besten?
Der Zusammenhalt und die Gemeinschaft im Chor.

Gibt es Dinge, die anstrengend und mühsam sind?
Es wäre mir wohler, wenn sich für mein Amt bald ein Nachfolger oder eine Nachfolgerin finden würde. In der Vergangenheit gab es nach der Ära Roth eine schwierige Zeit, bis wir eine neue Chorleitung gefunden hatten.

Was war ihr schönstes Erlebnis beim Posaunenchor?
Das war der Festgottesdienst anlässlich unserer 100-Jahrfeier 2005.

Was würden Sie sich wünschen, wenn Sie einen Wunsch frei hätten?
Ich wünsche mir, dass der Chor mit der momentanen Einigkeit weiterbesteht.

Können Sie einen Ausblick für die Zukunft des Chores geben?
Wir haben einige Pläne für einen Liederabend im Büchelhof und einen Bläsergottesdienst am Erntedankfest. Die letzten Jungbläser wurden gut integriert und es ist auch wieder ein neuer Anfängerkurs geplant.

Vielen Dank für das Interview.

Stefan Weber
Alexander Stell
Hannah Kessel
Lorenz Jarallah
Hannah Häberlein
Stefanie Haas
(von links nach rechts)

Die Jungbläser

Stefan Weber:
Ich finde es toll, dass mein Uropa schon Gründungsmitglied war und dass unsere Familie nun schon in der vierten Generation im Posaunenchor dabei ist.

Alexander Stell:
Ich wohne nicht mehr in Ottensoos, aber meine Trompete kann ich jetzt in der Gemeinde St.Peter in Nürnberg spielen. Das ist toll!

Hannah Kessel:
Ich gehe gerne in den Posaunenchor, weil es mir Spaß macht, mit den anderen zu spielen.

Lorenz Jarallah:
Der Posaunenchor gefällt mir sehr gut wegen der tollen Gemeinschaft und wegen der schönen Musik.

Hannah Häberlein:
Ich gehe in den Posaunenchor, weil es mir sehr viel Spaß macht und ich es mag, mit vielen Leuten Musik zu machen.

Stefanie Haas:
Meine Freundinnen haben mich zum Posaunenchor eingeladen. Ich habe es mir einmal angesehen und fand alle ganz nett. Die Kameradschaftlichkeit gefällt mir und ich mag auch die Musik sehr gern.

Im Jahr 2010 wird der Posaunenchor wieder einen neuen Jungbläserkurs anbieten. Dieser soll etwa in der Osterzeit beginnen (Anmerkung der Redaktion: Dieser Kurs hat im Juni 2010 begonnen).

Auch diese drei jungen Damen sind vom „Familienvirus“ Posaunenchor befallen, Annemarie, Linda und Ines Lehmeier aus Rüblanden. Besonders hervorzuheben ist, dass Annemarie, die Älteste, sich nach dem Ausscheiden Joachim Rahms als Chorleiter bereit erklärte, eine Ausbildung zur Chorleiterin zu absolvieren. Da es Joachim Rahms Verdienst war, den Chor vor allem im Hinblick auf modernere Kirchenmusik weiter zu entwickeln, waren es durchaus große Fußspuren, in die sie sich wagte. Inzwischen wohnt sie woanders, aber Linda hat sie als Chorleiterin abgelöst.

Werner Wolf leitet gemeinsam mit Linda Lehmeier den Chor. Da er häufig beruflich unterwegs ist, ist es von besonderer Bedeutung, dass es zwei gleichberechtigte Chorleiter gibt. Er sieht sich als Glied einer langen Familientradition, so war sein Großvater Gründungsmitglied des Chores, sein Vater, seine drei Brüder und sein Neffe spielten und spielen Blasinstrumente. Besonders gerne spielt er am Ostermorgen in den verschiedenen Ortsteilen, um von der Auferstehung Jesu zu künden. Ein besonderes Erlebnis war für ihn der Bundesposaunentag in Leipzig, als dort im Stadion 20 000 Bläser zur Ehre Gottes spielten.

Manfred und Matthias Huth sind für die erfolgreiche Öffentlichkeitsarbeit des Posaunenchors zuständig, wobei Matthias selbst aktiv im Posaunenchor mitspielt. Auf der Homepage des Posaunenchors kann man sich tagesaktuell über die Aktivitäten des Chores informieren und an kichlichen Ereignissen teilhaben, die man selbst nicht besuchen konnte. Mittlerweile könnte man wohl einen ganzen Tag damit zubringen, die Bilder, die sich im Lauf der Jahre angesammelt haben, zu sichten unter
www.posaunenchor.info

Gerhard Schönhöfer bekleidet seit 2006 das Amt des Bezirksobmanns der Posaunenchöre und ist somit Ansprechpartner für alle 29 Posaunenchöre des Dekanats Hersbruck. In seiner Funktion ist er auch Mitglied des Verbands bayerischer Posaunenchöre. Seine Aufgabe ist es unter anderem die Chöre bei der Organisation von Jubiläen zu beraten und Ehrungen verdienter Mitglieder vorzunehmen. Daneben spielt er natürlich aktiv in der Tenorstimme des Ottensooser Posaunenchors.

Der kleine Veit

Das wünsch ich mir

„Tröte!“ Immer wieder erinnerte sich das Tenorhorn an diesen bösen Ausdruck, den Veits große Schwester an Weihnachten verächtlich gezischt hatte. Das Tenorhorn war das Weihnachtsgeschenk des kleinen Veit gewesen, das dieser sich so sehnlichst gewünscht hatte. Zugegeben, es war nicht ganz einfach für so ein Tenorhorn in der Hand eines kleinen Jungen, aber der Ausdruck „Tröte“ hätte nicht sein müssen und war ganz einfach gemein. Obwohl, wenn es daran dachte, wie lang es dauerte, bis der kleine Veit überhaupt einmal einen Ton herausbrachte, hatte da die Schwester nicht doch recht, war es am Ende nur eine Tröte? Und dann dieses Üben am Anfang, am liebsten hätte sich das Tenorhorn selbst die Ohren zugehalten, wenn es welche gehabt hätte. Wenn es dagegen hörte, wie die Schwester des kleinen Veit auf ihrer Geige spielte, die in den höchsten Tönen jubilierte, dann wurde es ganz niedergeschlagen. „Ach könnte ich doch auch eine Geige sein, nichts wünsche ich mir mehr.“

Einmal nahm es der kleine Veit mit in die Kirche. Hier hörte das Tenorhorn das erste Mal in seinem Leben die Orgel spielen. Sicher, in der letzten Zeit hatte der kleine Veit beim Üben Fortschritte gemacht, aber gegen die Orgel war das natürlich gar nichts. „Ach könnte ich doch nur eine Orgel sein, nichts wünsche ich mir mehr.“ Nach einiger Zeit war der kleine Veit plötzlich besonders eifrig und übte jeden Tag. Die aufgeregte Stimmung übertrug sich auf das Tenorhorn und es spürte, dass etwas Besonderes auf es wartete. An einem schönen Frühlingsmorgen schließlich gingen sie zum Dorfplatz und hier waren ganz viele Blasinstrumente, Trompeten und Posaunen, auch das große Bombardon, der ganz tief brummte, dass es fast ein wenig unheimlich war. Da nahm es der kleine Veit zur Hand und spielte gemeinsam mit den anderen. Die Trompeten jubilier ten und sogar das Gebrumm des Bombardon rundete die verschiedenen Stimmen zu einem wunderbaren Ganzen ab. Dazu schien die Sonne vom Himmel und alle Posaunen, Trompeten und Hörner blitzen golden um die Wette. Das war so wunderbar, dass das Tenorhorn vor Glück fast geplatzt wäre. „Es ist so schön, dass ich ein Tenorhorn bin, nichts anderes wünsch ich mir.“


Rätsel

Wie heißen diese drei Blasinstrumente?

Zur Auflösung den folgenden Text markieren, um ihn lesbar zu machen:

A: Trompete (Piccolo-Trompete)
B: Posaune (Ventilposaune)
C: Tuba/Euphonium

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